„Wer ist der Größte?“ Diese Frage beschäftigte die Jünger Jesu (Markus 9, 33 ff). Dabei interessierte sie weniger die Körpergröße als vielmehr die Größe des eigenen Ichs, die Sehnsucht nach Anerkennung. Werfen wir einen Blick auf die heutige Gesellschaft, müssen wir feststellen, dass sich in diesem Punkt nicht viel verändert hat. Das Streben nach Ansehen hat lediglich neue Formen angenommen. Vielleicht vergleichen wir nicht mehr unsere Hektar Land oder unsere Schafsherden, dafür dreht sich jedoch alles um Follower, Likes und Hashtags.
Die sozialen Netzwerke treffen einen Nerv in unseren Herzen. Sie ermöglichen uns, das Leben genauso zu präsentieren, wie wir es wollen: glückliche Beziehungen, perfekte Kinder, traumhaftschöne Urlaubsreisen und ein tadelloses Aussehen. Natürlich würde niemand auf die Idee kommen, eine Fotosession zu initiieren, wenn alles drunter und drüber geht, die Kinder sich gegenseitig an den Haaren ziehen, ein Ehestreit ausbricht und die unbezahlten Rechnungen den Schreibtisch bedecken. Wir sehnen uns nach Bewunderung. Wir wollen die Größten sein. Es ist, als befänden wir uns auf dem größten Maskenball der Geschichte.
Aber bei Jesus ist es ganz anders. Gottes Reich braucht keine stolzen, sondern demütige Menschen. Die Lehre der Bibel steht im Widerspruch zur Welt: „Wenn du der Erste sein willst, sei der Letzte.“ Der Ego-Trip ist die Verliererstraße. Stolz dreht sich nur um sich selbst. Wenn wir aber von uns wegschauen, auf Jesus, leben wir zielorientiert und kommen vorwärts. In Demut liegt die Kraft, mit der Gott arbeitet.
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